Die Hickengrundhalle - ein Gemeinschaftswerk

 

             Festakt zur Einweihung der Hickengrundhalle als Tondokument

             Festbuch  zur Einweihung der Hickengrundhalle   

 

Geburt eines "Phantasieprojekts"

Es war im Jahre 1949 als von dem Männergesangverein "Mozart" beim Gemeinderat der Antrag eingereicht wurde, eine Halle zu bauen, die groß sei, alle Interessen des Hickengrundes an größeren kulturellen Veranstaltungen oder auch geselligen Zusammenkünften teilhaben zu lassen.

Zwar gab es in Holzhausen eine Sängerhalle und in Oberdresselndorf den Plan zu einem mittlerweile verwirklichten Dorfgemeinschaftshauses aber beide Hallen waren in ihrem Raumverhältnis beschränkt und lagen am Rand des Hickengrundes. Für die Hickengrundhalle wünschte man sich eine zentrale Lage, gedacht war der Marktplatz Niederdresselndorf.

Damit war der Plan einer Hickengrundhalle geboren - doch wie sollte er verwirklicht werden??? In der relativ armen Gemeinde standen viel wichtigere Bauvorhaben, wie z.B. der Schulbau, die Ausbesserungen der Straßen, Einrichtung eines Kindergartens usw. im Vordergrund. Deshalb lehnte man den Plan de MGV Mozart als vorläufig undurchführbar ab, und die Sänger wurden auf spätere Zeit vertröstet, und es schien, als ob das Phantasieobjekt, wie man es allenthalben nannte, schon kurz nach der Geburt wieder sanft entschlafen zu sein.

Ein realisierbarer Plan

Jedoch, es schien nur so! Zwar sah man ein, dass die Entscheidung des Gemeinderates richtig war, aber man gab sich mit ihr nicht zufrieden! Mit echter hickengrunder  Hartnäckigkeit suchte man neue Wege, von denen einer in die Nachbargemeinde Oberdresselndorf führte. Man wusste auch hier, dass für größere Veranstaltungen, ganz gleich welcher Art, die vorhandenen Räume nicht ausreichten, um ein größeres Publikum aufzunehmen. Und dieser Weg führte zum Erfolg. Oberdresselndorf ein Plan, der in beiden "Dresselndörfern" begeisterte Zustimmung fand. Somit wurde, was für eine Gemeinde ein Phantasieprojekt geblieben wäre, durch die Bereitschaft zum Gemeinschaftswerk, der Plan zum Hallenbau ein realer, durchführbarer Gedanke, über dessen Verwirklichung man im Spätherbst 1951 in den einzelnen Gemeinderäten erstmals ernsthaft diskutierte und eine rasche Einigung erzielte.

Emsiges schaffen im "Grenzgebiet"

All denjenigen, die bisher das Thema Hickengrundhalle mit überlegen lächelnder Miene und bezeichnenden Handbewegungen abtaten, sollten rasch eines besseren belehrt werden.

Der Vorschlag von Oberdresselndorf, die neue Halle auf die Grenze der beiden Gemeinden zu stellen, so dass auch durch die Halle selbst der Gedanke der Gemeinschaft nach außen hin symbolisch verkörpert sei, wurde durch den entsprechenden Grundstückskauf in die Tat umgesetzt. Mit der Leitung des Baus wurde der Architekt Karl Sting beauftragt. Bald sah man Bürger beider Gemeinden nach Feierabend in Gemeinschaftsarbeit die Ausschachtungsarbeiten vornehmen. Man war sich darüber im Klaren, dass ein großer Teil der anfallenden Arbeiten in Eigenarbeit durchzuführen sei, um vorerst den Kostenpunkt auf ein Mindestmaß herabzudrücken. Manche Firmen arbeiteten sogar kostenlos. 1956 wurde die Hickengrundhalle, als zweitgrößte Halle des Siegerlandes eingeweiht. Viele Prominente traten bis zum heutigen Tage in der Hickengrundhalle auf.   

 

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