Die Geschichte von Niederdresselndorf

 

Um 600-500 v. Chr.: Erste bodenständige Siedler im Hickengrund. Vorgermanische Volksgruppen aus dem Lahn-Dill-Gebiet kamen über die durch die Eiszeit freigewordenen Höhenzüge in unser Gebiet. Siedlung auf der Hirzgabel und der Leimstruth (am Kreuze)

Um 500 v. Chr.: Im benachbarten Sieg- und Dillgebiet bereits erste Eisengewinnung und Verhüttung, Herstellung von Gerätschaften und Waffen. Im Hickengrund nur Landwirtschaft: terrassenförmige "Hochäcker", Viehzucht.

Um 200 v. Chr.: Eindringen der Germanen, die sich mit dem nach Kämpfen unterlegenen vorgermanischem Restvolk vermischen und deren Lebensweise beibehalten.

Um 200-600 n. Chr.: Nur ganz dünne Restbesiedlung; vielleicht im Raum Lützeln. Urwald erobert jetzt auch Höhenzüge.

Um 650-850 n. Chr.: Planmäßige Besiedlung und Ausbau des "Haigeraues", der nordöstlichen Grenzmark des französischen Reiches. Die als "Königsbauern" abgesetzten Siedler dieser Grenzmark waren Freibauern, also keine Leibeigenen. Im zweifellos sehr alten Markgenossenschaften hatten sie Anteil an der Wald- und Weidenutzung. Haubergsgenossenschaft und das Herdengeläut sind ohne dieses alte Freibauerntum nicht zu verstehen.  Durch diese Bauern erfolgte die Rodung des Wetterbachtals und die Besiedlung von "Dreissildorf", dem heutigen Niederdresselndorf.

Um 700-800 n. Chr.: Christianisierung unseres Gebietes durch Missionare des Erzbistums Mainz. Vermutlich schon in dieser Zeit Bau einer kleinen Kirche in Haiger.

914 n. Chr.: Erste urkundliche Erwähnung der Haigerer Taufkirche.

Um 1100-1200: Niederdresselndorf bekommt eine eigene Kapelle.

1357: Laut urkundlicher Erwähnungen werden die Dörfer "Dreissildorf" und Lützeln" von der nassauischen Gräfin verpfändet.

1435: wird der Priester Wygand von "Holzhasen" als Leiter der inzwischen selbständig gewordenen Kirche in Niederdresselndorf eingesetzt.

1447: Die blühenden Ortschaften haben folgenden Viehbesitz: Dresselndorf: 37 Pferde, 87 Kühe, bei 35 Haushaltungen. Holzhausen: 44 Pferde, 82 Kühe, bei 34 Haushaltungen. Lützeln: 6 Pferde, 8 Kühe, bei 4 Haushalten. Der für damalige Zeitverhältnisse geradezu ungeheure Reichtum an Pferden lässt darauf schließen, dass die Hicken schon damals Fuhrleute waren.

1531: Die Reformation der Lutherischen Lehre wird eingeführt.

1560: Lateinschulen in Niederdresselndorf und Holzhausen

1581: Mit dem Heidelberger Katechismus wird die reformierte Lehre eingeführt.

1587-1600: Das erste Tauf- Trau- und Sterberegister wird eingeführt.

Um 1590: Deutsche Schulen in Niederdresselndorf und Holzhausen.

1607: Graf Georg von Beilstein pfarrt das Dorf Holzhausen von Haiger nach Niederdresselndorf um und zweigt den ganzen Hickengrund vom Gericht Haiger ab, um, um ihm mit der Vogtei in Burbach zu vereinigen.

1620: Neubau des Kirchturms. Gründliche Erneuerung des uralten Kirchleins wird durch den 30-jährigen Krieg verhindert.

1634: Plündernde Schwedenhorden überfallen und werden durch die Hicken verjagt.

1658-1690: Die "Rothe Fuhr" fordert viele Opfer.

1720: Der Glöcknerdienst wird dem Schulamt überwiesen.

1740: Neue Schulhäuser in Ober- und Niederdresselndorf

1740: Feuersbrunst zerstört 14 Häuser in Niederdresselndorf

1755: Neuerbaute Kirche in Niederdresselndorf wird am 14. September feierlich eingeweiht.

1761: Bekommt die Kirche ihre erste Orgel.

1797-1809: Lehrerseminar in Niederdresselndorf unter Kirchenrat Pfr. Jüngst.

1816: Der Hickengrund kommt nach mehrfachem Herrschaftswechseln an Preußen (Landkreis Siegen)

1819: Neue Friedhöfe in den Dörfern

1844: Die bisher selbständige Bürgermeisterei des Kirchspiels Niederdresselndorf wird mit dem Amt Burbach vereinigt.

1850: Neues Pfarrhaus in Niederdresselndorf

1861: Eröffnung der Eisenbahnlinie Köln-Gießen

1862: Feuersbrunst zerstört 18 Häuser in Niederdresselndorf

1877: Der Hickengrund erhält in Niederdresselndorf eine Bahnstation.

1885: Neuer Kirchturm in Niederdresselndorf

1918: Trennung von Schule und Kirche

1930: Einweihung des Kriegerdenkmals in Niederdresselndorf.

1945: Kleinere Luftangriffe auf Flugplatz "Lipper Höhe" Munitionszug in der "Hoor", Truppenansammlungen in der "Struth" zerstören 10 Häuser im Hickengrund.

1953: Einweihung der neuen Schule in Niederdresselndorf.

1956: Einweihung der Hickengrundhalle

1968: Im Zuge der Schulreform Aufteilung der Volkshochschule in Grundschule (Dresselndorf) und Hauptschule (Holzhauen).

1969: Niederdresselndorf wird mit acht weiteren Dörfern zur Großgemeinde Burbach zusammengelegt.

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