Ludwig Vollrath Jüngst

 

geb.: 27.12.1804 in Niederdresselndorf als Sohn der Pfarrers Georg Philip Wilhelm Jüngst und seiner Frau Maria Elisabeth Catharina Jüngst geb. Bourchardi

Er besuchte die Schule in Herborn und Dillenburg und ging in die Gymnasien von Wetzlar und Soest.

 

In Halle (Saale) begann Jüngst ein Studium der Theologie und Philologie. Als begeisterter Burschenschaftler wurde er in Zusammenhang mit einem Sturm auf das dortige Rathaus verhaftet und zu einer eineinhalbjährigen Festungsstrafe verurteilt. In der Festung Wesel, seinem Haftort, erhielt er schon als Gefangener eine Aushilfslehrerstelle an der Höheren Töchterschule.

Nach dem Examen in Münster fand er eine feste Stelle in Tecklenburg, von wo ihn der Direktor August Kronig 1830 an das Bielefelder Gymnasium holte.

Jüngst engagierte sich politisch im "Konstitutionellen Verein", wo sich ein Teil des liberal-demokratischen Bürgertums zusammenfand. Die Konstitutionellen wollten zwar weiter einen König, aber die Bürgerrechte durch eine Verfassung abgesichert wissen. Das Gegenstück auf der konservativen Seite waren die Monarchisten, die eine Verfassung ablehnten und auf der radikalen Seite die Demokraten, die die Monarchie abschaffen wollten und für eine Herrschaft des Volkes eintraten.

Jüngst galt als bedeutender Pädagoge. Er verfasste die „Flora Westfalica", ein Lehrbuch über die Botanik der Region. In späteren Jahren tat er sich als Schriftsteller von Romanen, Novellen und Dramen hervor, wobei er häufig den Namen „Ludwig Rosen" benutzte.

Jüngst baute am Bielefelder Gymnasium einen Realzweig auf, in dem nicht mehr die humanistische Bildung mit Latein und Griechisch im Vordergrund stand, sondern der Unterrichtsschwerpunkt auf Naturwissenschaften und modernen Sprachen lag.

 Mit seiner Frau Auguste Luise geb. von Döring hatte er 5 Töchter, wobei die jüngste Tochter Louise auch schriftstellerich tätig war. Jüngst starb am 20.9 1880 in Bielefeld.

Die Stadt Bielefeld ernannte ihn zum Ehrenbürger und nannte eine Straße nach ihm.

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Quelle: Neue Westfälische, Bielefeld

 

 

Bücher von Ludwig Vollrath Jüngst, die er teilweise unter dem Pseudonym "Ludwig Rosen" veröffentlicht hat:

Werner Thomann        ein Roman                                       1859

Vier Freunde               ein Roman                                       1861

Novellen                                                                            1866

Damals                      Novellen aus den Befreiungskriegen   1861

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Sachbücher

Flora von Bielefeld                                                                  1837

Die volksthümlichen Benennungen im Königreich Preueßen      1848

Die deutsche Rechtschreibung                                               1843

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